Salz - Freund oder Feind?

Woran erkenne ich eine gute Qualität?

Die Diskussionen zum Thema Salz nehmen kein Ende. Viele Konsumenten sind verunsichert.

 

Gehen wir der Sache auf den Grund -

Die Recherchen ergeben, dass es in den aktuellen Studien keine Evidenzen gibt, dass beispielsweise Steinsalze (z.B. Himalaya-Salze) gesünder sind als unser altbekanntes Kochsalz.

 

Dennoch gibt es Unterschiede, die man nicht verkennen sollte, so fällt die Entscheidung zum richtigen Salz auch nicht mehr all zu schwer.

 

Die Auswahl an Salzen aus dem Discounter hat in den letzten Jahren ständig zugenommen. Wo wir früher überwiegend Kochsalz gefunden haben, stehen heute zusätzlich zahlreiche Anbieter von Meer- oder Steinsalzen. Der Vielfalt ist keine Grenze gesetzt.

 

Begrifflichkeiten wie „naturbelassen“ oder „naturrein“ sind nicht geschützt und somit frei in ihrer Verwendung. Ein solcher Aufdruck hilft uns, bei der Suche nach einem guten Salz nicht weiter und auch der Preis lässt nicht zwingend auf die Qualität des Produktes schließen.

 

Wer verschiedene Salze probiert wird schnell merken, dass es hier gravierende Unterschiede gibt.

Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Anteilen von Natriumchlorid.

 

Wie bei allen Lebensmitteln sollte hier folgender Grundsatz beachtet werden:

Je weniger verarbeitet, desto höher ist meist seine Qualität.

 

Natürliche Meer- oder Steinsalze enthalten in der Regel 95 - 98% Natriumchlorid. Die restlichen 2-5% fallen auf natürliche oder ggfs. zugeführte Spurenelemente und Mineralien zurück, die den Salzgeschmack insgesamt mildern.

 

Der Codex Alimentarius (Lebensmittelkodex) beinhaltet, dass Lebensmittel mindestens 97% Natriumclorid beinhalten müssen, damit sie in der Lebensmittelindustrie als Salz angeboten werden dürfen. Somit kommen manche Stein- und Meersalze um eine teilweise raffinierte Verfahrensweise nicht herum.

 

Tafel- bzw. Kochsalze enthalten in der Regel 98-99% Natriumchlorid und sind sehr streng im Salzgeschmack. Nach dem Abbau wird das Salz chemisch gereinigt, gebleicht und mit chemischen Zusätzen und Rieselhilfen (z.B. E535, E536) versehen. Natürliche Spurenelemente und Mineralien werden durch den Verarbeitungsprozess entfernt.

 

Nun stellt sich die berechtigte Frage, warum bei Tafel- bzw. Kochsalz dennoch kein gesundheitlicher Nachteil seitens der Studien ausgesprochen werden kann.

Das liegt schlicht und ergreifend an den von der EU zugelassenen Höchstgrenzen der chemischen Zusätze, die für uns als „unbedenklich“ deklariert wurden.

 

Fazit: Wer in diesem Kontext trotz fehlender Studienlage ein gesundheitliches Risiko durch chemische Zusätze in Speisesalz vermutet, greift zukünftig eher zu wenig bzw. unraffinierten Meer- oder Steinsalzen. 

Und wie sieht es mit dem täglichen Konsum aus? Wieviel Salz ist noch gesund?

Die aktuelle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt für Erwachsene bei weniger als 5g (ca. 1 TL) Salz täglich.

 

Salz ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der u.a. für ein funktionierendes Nervensystem und damit auch für unsere Muskelfunktionen verantwortlich ist. 

 

Allerdings steht ein übermäßiger Konsum in Verdacht das Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauferkrankungen zu erhöhen. Die meisten Deutschen essen zu viel Salz. Es versteckt sich meist in Lebensmitteln wie Brot, Fleisch- und Wurstwaren, Käse oder Fertigprodukten.

 

Eine Studie, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beim Robert Koch-Institut in Auftrag gegeben wurde, kam zu dem Ergebnis, dass die tägliche Salzaufnahme bei Frauen durchschnittlich bei 8,4 Gramm und Männern bei 10 Gramm liegt.

Somit überschreiten über 75 Prozent der Männer und fast 70 Prozent der Frauen die Empfehlung der WHO täglich.

 

Tipp: Kennst Du Deinen täglichen Salz-Konsum? Du findet den Salzgehalt von Lebensmitteln in der jeweiligen Nährstoffangabe. Wer die Ergebnisse nicht im Kopf zusammenrechnen möchte, kann hier auch eine entsprechende Handy-App wie z.B. MyFitnessPal benutzen. 

 

In diesem Sinne – bleib gesund.

Deine Nicole